Das Schulgebäude am Schloßplatz

Das Schulgebäude am Schloßplatz beherbergte bis 1965 die Oberrealschule (heutiges Schiller-Gymnasium), anschließend in den 70er Jahren die Staatliche Realschule, seit dem Schuljahr 1980/81 schließlich die Fachoberschule. Die Grundsteinlegung der ursprünglich „Königlich Bayerischen Gewerbeschule“ (ab 1877 Realschule) war im Jahr 1856 erfolgt (Fertigstellung: 1857), die Baukosten beliefen sich auf 38.000 rheinische Gulden.

„Die Königliche Realschule empfängt ihre Dotation teils aus gemeindlichen Fonds, teils aus den Erträgnissen und aus vom Landrat bewilligten Kreisfondszuschüssen. Außer einer Bibliothek, einem chemischen und physikalischen Kabinett befinden sich daselbst sehenswerte naturwissenschaftliche Sammlungen. Die Mineralien des Vogtlandes und Fichtelgebirges sind vollkommen vertreten und Repräsentanten der Gebirgsarten von ganz Deutschland vorhanden. Die Sammlung enthält über 4000 geognostische und 1300 mineralische Stücke, ferner 300 Vögel, zahlreiche Insekten und über 800 Konchylien (Schaltiere, Muscheln usw.).“
(Aus „Tillmanns Führer durch die Stadt Hof“ von 1909 (3.Auflage), S.61)

Schon 1878 machte der Anstieg der Schülerzahlen einen Anbau notwendig, der dem Gebäude seine heutige Gestalt verlieh. Über das Dachgeschoß des Schulgebäudes am Schloßplatz hinaus ragte seit Aufstockungsmaßnahmen 1922 eine Planetariumskuppel; vor dem Haupteingang befand sich bis nach 1965 ein eingezäunter Schulhof.

In der Oberrealschule wurden in den neun Klassenstufen am Ende des Schuljahres 1929/30 654 Schüler unterrichtet, die in 22 Abteilungen (Klassen) eingeteilt waren; die Zahl reduzierte sich bis zum Schuljahr 1935/36 auf 525 Schüler in 16 Abteilungen. Leiter der Anstalt war bis 1932 Oberstudiendirektor Dr. Wetzstein, von 1932 bis 1935 Oberstudienrat Franz Paul Wimmer und ab Mai 1935 Oberstudiendirektor Dr. Wilhelm Widder.
(Quelle: Verwaltungsbericht der Stadt Hof für die Jahre 1929 bis 1935, veröffentl. 1937)

Das Schulhaus zieren die zwei Monumentalscraffitos „Faust“ und „Columbus“ des Malers und Graphikers Wilhelm Kohlhoff (1893-1971), gemeinsam mit u.a. Max Beckmann und Ernst Barlach Mitbegründer der „Berliner Sezession“, der von 1949 bis 1969 in Hof-Krötenbruck lebte.

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